Mehrfarbige Turmaline
Turmaline sind wahre Wunder der Farbe. Kristalle mit nur einer Farbe sind ziemlich selten, meist gibt es unterschiedliche Farben und Farbnuancen in ein und demselben Stein. Das Spektrum ist so vielfältig, dass die Turmalin-Familie allein genügen würde, um jeden Edelstein-Wunsch bezüglich einer bestimmten Farbe oder Farbkombination zu erfüllen.
Oft zaubert die Natur Turmalinkristalle aus denen besonders feine mehrfarbige Edelsteine geschnitten werden können. Sie fragen sich vielleicht wie so etwas möglich ist. Turmaline sind Mischkristalle aus Aluminium-Bor-Silikat mit einer komplizierten und sich verändernden Zusammensetzung. Es ist eine recht komplexe Mineralgruppe. Selbst geringfügige Änderungen in der Zusammensetzung verursachen völlig unterschiedliche Farben. Daher kann ein und derselbe Kristall, obwohl natürlich gewachsen, völlig unterschiedliche Farben haben. Die verschiedenen Farben liegen meist in länglichen Säulen übereinander, so als hätte die Natur Farbringe übereinander gestapelt. Die Kristalle selbst können schlank wie eine Stricknadel oder dick wie ein Oberschenkel sein. Bei einigen Steinen variieren die Farbtöne nur leicht, andere weisen deutlich kontrastreiche Farben oder Farbzonen auf. Da Turmalinkristalle häufig eng miteinander verwachsen sind, kann ihr Querschnitt auch dicht aneinander liegende Dreiecke zeigen, die sich um einen Kern herum gruppieren.
Wann ist eine Wassermelone keine Wassermelone? Wenn sie ein Edelstein ist!
Steine mit zwei oder mehr verschiedenen gut ausgebildeten Farben sind im Handel besonders gefragt. In Abhängigkeit von ihrer Form und Farbe sind diese im Handel als Bicolor- oder Multicolor-Turmaline bekannt. Einige von ihnen haben recht interessante Namen: ist der Kristall zum Beispiel fast farblos und nur an beiden Enden schwarz wird er liebevoll als „Mohrenkopf“ (nach der beliebten Süßigkeit) bezeichnet. War eines der Enden rot wurde der Stein früher als „Türkenkopf-Turmalin“ bezeichnet, heute verwendet man diesen Namen üblicherweise aber nicht mehr. Zweifarbige Turmaline mit rotem Zentrum und einem grünen Rand werden hingegen immer noch als „Wassermelone“ bezeichnet. Wenn mehrere Farben im Kristall aufeinander liegen nennen die Brasilianer den Stein einen „Papageios“ oder „Regenbogen-Turmalin“.
Die wichtigsten Turmalinvorkommen befinden sich in Brasilien und Afrika. Aber auch in anderen Ländern – zum Beispiel Sri Lanka und Madagaskar – schenkt die Natur dem Menschen diesen schönen Edelstein der wegen seiner großen Farbvielfalt immer für eine Überraschung gut ist.
Individualität pur
Turmaline sind nicht nur für Schmuck, sondern auch als therapeutische Steine beliebt. Dank ihrer guten energetischen Leitfähigkeit und ihrem Reichtum an Mineralien sollen sie eine belebende und stärkende Wirkung haben. Die Steine sind meistens recht unkompliziert zu verarbeiten und verfügen durch ihre gute Härte über hervorragende Trageeigenschaften. Da jeder Stein ein Unikat ist, sind schöne mehrfarbige Turmaline besonders gut für individuelle Schmuckstücke geeignet. Tatsächlich haben die Steine an praktisch jedem Fundort – und Turmaline lassen sich überall auf der Welt finden – eine eigene Farbausgestaltung. Das macht den Schleifern das Leben häufig etwas schwer: es lassen sich kaum mehrere Steine der gleichen Farbe finden; selbst zwei aus dem gleichen Rohkristall geschnitten Steine unterscheiden sich oft in der Farbe. Aber das macht auch den Charme der Turmaline aus. Heute sind diese Edelsteine sehr beliebt. Das Wissen, dass man so gut wie sicher auf ein einzigartiges Schmuckstück blickt, hat auf die Goldschmiede und Designer eine anregende Wirkung. Sie freuen sich über die Arbeit mit diesen Steinen und verarbeiten sie gerne zu attraktiven und individuellen Herzstücken ihrer Kollektionen.