Heliotrop

Heliotrop: Das Juwel der Märtyrer

Der Heliotrop, ein grüner Jaspis gesprenkelt mit leuchtend roten Eisenoxid-(Blut-)Flecken, wurde in der Antike geschätzt und diente lange Zeit als Geburtsstein für den Monat März. Der attraktive Chalcedon-Quarz wird Heliotrop (griechisch für „Sonnenwende“) genannt weil die polierten Steine in der Antike als eine Reflektion der Sonne beschrieben wurden: das Aussehen des Edelsteins erinnerte ein bisschen an das Rot der untergehenden Sonne die sich im Ozean spiegelt.

Mittelalterliche Christen verwendeten den Heliotrop oft, um Szenen der Kreuzigung und des Martyriums nachzubilden, daher wird er auch Stein des Märtyrers genannt. Der Legende nach bildete sich der Heliotrop (im englischen Bloodstone genannt) als Tropfen des Blutes Christi den Boden am Fuße des Kreuzes berührten. Die im deutschen ebenfalls geläufige Bezeichnung Blutjaspis greift diese Legende zwar auf, ist aufgrund der im Gegensatz zum Jaspis radialstrahligen statt körnigen Struktur aber nicht korrekt. Auch die ins deutsche übertragene Bezeichnung Blutstein kann nicht für den Helitropen verwendet werden, diese ist nämlich dem Hämatit, einem sehr häufig vorkommenden Mineral aus der Mineralklasse der Oxide, vorbehalten. Ein schönes Beispiel für einen geschnitzten Blutstein mit dem Siegel des römischen Kaisers Rudolf II. kann im Louvre in Paris bewundert werden.

Noch heute wird fein pulverisierter Heliotrop in Indien als Heilmittel und Aphrodisiakum verwendet. Vielleicht erklärt das, warum es derzeit ziemlich schwierig ist, schöne Exemplare des Heliotrop auf dem Markt zu finden. Die wenigen verfügbaren Exemplare kommen aus Indien, Australien und den USA.