Iolit – Das Juwel der Wikinger
Immer wenn sich Leif Eriksson und die anderen legendären nordischen Entdecker so weit in den Atlantik wagten, dass sie keine Küste zum navigieren nutzen konnten, hatten sie eine Geheimwaffe bei sich: Iolite. Die Wikinger-Seeleute verwendeten dünne Stücke des Edelsteins als weltweit ersten Polarisationsfilter. Durch ein Blick durch eine Iolite-Linse konnten sie die genaue Position der Sonne bestimmen und ihren Weg in die Neue Welt und zurück sicher navigieren.
Die Eigenschaft die den Iolit für die Wikinger so wertvoll machte ist seine extreme Mehrfarbigkeit. Cordierit ist stark pleochroitisch, daher ändert sich die Farbe des Kristalls je nach Lichteinstrahlung sichtbar. Ein aus Iolit geschnittener Würfel wirkt auf einer Seite mehr oder weniger violett, auf einer Seite klar wie Wasser, auf einer Seite honiggelb und einmal blau wie ein Saphir. In der Vergangenheit nannten einige Menschen den Iolit wegen dieser Eigenschaft „Wasser-Saphir“, dieser Name ist mittlerweile aber veraltet.
Pleochroismus mag zwar bei der Navigation hilfreich sein, dem Schleifer macht es das Leben aber schwer. Wenn man Iolit nicht exakt verarbeitet, kommt die Farbe des Kristalls, egal in welche Form der rohen Kristall geschliffen wurde, nicht zur Geltung.
Der Name Iolit kommt von dem griechischen „Ion“ und bedeutet „Violett“. Iolit ist, wenn er richtig verarbeitet wurde, normalerweise violett. Ihre Weichheit macht die Farbe sehr attraktiv.
Iolite ist leicht zugänglich und daher überraschend preisgünstig. Je reicher die Farbe, desto besser. Er wird heute in Indien, Sri Lanka, Mosambik, Simbabwe und Brasilien abgebaut. Die Wikinger hatten ihre Steine vermutlich aus Vorkommen in Norwegen und Grönland.
Iolit ist relativ hart, sollte aber vor Schlägen geschützt werden. Mit seinen attraktiven Farben und dem angemessenen Preis kann er in Zukunft ein Grundlagenmaterial für Schmuck werden.